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The Surge – Review

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Es passiert nicht oft, dass ein Titel erscheint, der die Videospiellandschaft nachhaltig verändert, der ein ganzes Genre aus dem Boden stampft. Dark Souls ist eines dieser Spiele und mit Souls-like gibt es auch einen Namen für das aufkeimende Genre, in dem jeder dem schon fast zum modernen Klassiker gewordenen Action Rollenspiel nacheifern will.
The Surge ist ganz offensichtlich ein Souls-like und der ständige Vergleich ist Gleichzeit ein Segen und ein Fluch.
Mit dem Scifi Setting bietet Deck 13 Spieler nicht nur eine willkommene Abwechslung, sondern können auch diejenigen ansprechen, die mit Fantasy eher weiniger anfangen können.

Obwohl The Surge viele wichtige Dinge richtig macht und auch einige gute Neuerung zu Formel macht, zeigt sich trotzdem ganz schnell, dass es seinem großen Vorbild in einigen Punkten deutlich hinterherhinkt.
Die Geschichte ist kaum wert zu erwähnen. Man spielt den Angestellten einer Firma, die in einer Welt die vom Klimawandel schon deutlich mehr zerstört ist, als unsere eigene ein Programm aufgestellt hat, um die Erde zu retten. Im Laufe des Spieles stellt sich klischeehafterweise heraus, dass diese Firma vielleicht doch nicht so gut ist, wie sie behauptet.
Dialoge sind oft schlecht geschrieben und es fehlt jede Spur von einer intensiven Hintergrundgeschichte wie in Dark Souls. Glücklicherweise lässt sich die Story sehr einfach ignorieren
Als ich mich daran gemacht habe, dieses Spiel zu teste wollte ich es ganz ohne Dark Souls Vergleiche tun, dem Spiel eine Chance geben mich als eigenständiges Werk zu beeindrucken.
Wie man vielleicht merkt, habe ich diese Idee wieder aufgegeben, denn beim Spielen ist mir schnell aufgefallen, dass die Ähnlichkeiten einfach zu deutlich sind. Es würde werde mir noch euch, den Lesern, helfen, wenn ich verschweigen würde, dass eine Reihe von Spielen gibt, die so viele Dinge fast identisch und einiges besser macht.Die Entwickler von Deck 13 haben vielleicht die Seelen in Altmetall umbenannt, aber das Prinzip ist immer noch dasselbe.
Die Leuchtfeuer, hier Servicestationen, fungieren als Upgradestationen und Checkpoints. Sie stellen außerdem euer Leben wieder her und sorgen dafür, dass alle Gegner wiederbelebt werden und bei voller Gesundheit sein.
Von dort aus macht man sich aus, die Spielwelt zu erkunden, die obwohl sie in kleinere Abschnitte unterteilt, ist mit vielen Abkürzungen und Türen, die plötzlich in bereits bereiste Gebiete zurückführen, stark an die von dem ersten Dark Souls erinnert.
Hier offenbart sich jedoch auch eine der größten Schwächen die Welt bildet zwar eindrucksvoll die Stimmung einer im Chaos versunkenen futuristischen Fabrik da, bietet aber so gut wie keine Abwechslung. Alles sieht nahezu identisch aus und so ist es extrem einfach sich in dem grauen Labyrinth zu verlaufen, ich war mehr als nur einmal verwirrt, wenn ich eine Abkürzung freigeschaltet habe und keine Ahnung hatte, wo ich war.

Wo die Designer meiner Meinung nach bei der Welt etwas daneben gegriffen haben, lagen sie bei dem Gegnerdesign goldrichtig.
Die diversen Exoskelette sind überaus gut gelungen. Nicht nur sehen sie überaus gut aus genau wie bei den Waffen, die zum größten Teil alte Werkzeuge oder Bauteile sind, wirkt es auch hier sehr plausibel, dass es diese schon vor dem Chaos gab und andere Einsatzzwecke als den Kampf hat. Was der Stimmung enorm weiterhilft und die Welt viel realistischer wirken lässt.
Dasselbe lässt sich leider nicht über die Bossgegner sagen, denn diese sehen zwar ästhetisch durchaus gut aus, in ein Fabriksetting wollen sie aber einfach nicht reinpassen. Sie sind offensichtlich nur mechanische Monster und brechen somit die Atmosphäre ein wenig.
Glücklicherweise macht es dafür umso mehr Spaß sie zu bekämpfen.

Obwohl ich The Surge quasi durchgängig mit Dark Souls vergleiche erinnert das Kampfsystem sehr viel eher an Bloodborne. Es ist schnell, man hat keinen Schild, ein kleiner Sprung ersetz die typische Rolle und es ist überaus befriedigend. Weder man selbst noch die meisten Gegner haben besonders viel Leben und somit fühlt es sich hervorragend an, wenn man einem Schlag ausweicht und sofort einen Konterangriff landet. Weiterhin sind die Hitboxen so gut, dass man sich nie unfair behandelt wird, wenn man getroffen wird.
Das Kämpfen macht wirklich Spaß und ist die größte Stärke von The Surge. Es ist zwar schwierig, aber immer machbar.
Das gilt jedenfalls, solange man nur gegen einen Gegner kämpft.
Es gibt aber auch Gebiete, die einen zwingen gleich mehreren Feinden gegenüberzustehen und das kann sehr frustrierend werden. Oft hat sich einfach durch einen Abschnitt zu rennen als bessere Lösung herausgestellt, als die Gegner tatsächlich zu konfrontieren.
Auch die Bossgegner können frustrieren, aber bei Weitem nicht so schlimm und nichts Ungewöhnliches für dieses Genre.
Die wohl größte und beste neue Idee ist das Anvisieren von einzelnen Körperteilen. So kann man bei normalen Gegnern entscheiden, ob man ein ungeschütztes Körperteil angreift und somit mehr Schaden macht oder auf ein geschütztes Teil zielt und damit die Chance bekommt diesen Teil der Rüstung zu erhalten. Diese Mechanik funktioniert hervorragend, da man dadurch gezielt Items suchen kann und nicht nur auf Glück angewiesen ist.

The Surge gibt es für PS4, Xbox One und PC.

 

  • 4/10
    Geschichte - 4/10
  • 7/10
    Grafik - 7/10
  • 9/10
    Kampfsystem - 9/10
  • 8/10
    Lootsystem - 8/10
7/10

Kurzfassung

The Surge ist nicht so gut wie Dark Souls. Ich glaube, das habe ich mit diesem Text mehr als genug gesagt. Eine reichhaltige Hintergrundgeschichte ist nicht vorhanden, das Leveldesign ist eintönig und die Gebiete sind teilweise frustrierend, selbst für ein Souls-like.
Trotzdem lohnt sich dieses Spiel. Es übernimmt einige wichtige Stärken und durch das Scifi Setting und einige Änderungen wie das Abschneiden von Körperteilen fühlt es sich frisch an.
Ich hatte mit The Surge eine gute Zeit, und wenn Deck 13 für den 2. Teil die Stärken ausbaut und die Schwäche ausmerzt, könnte ein Sequel großartig werden.

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