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Resident Evil 7 – Der echte Horror hinter dem Spiel

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Heute, am 24. Januar 2017, soll Resident Evil 7 erscheinen. Was steckt hinter dem Spiel?

Wir müssen uns in Resident Evil 7 mit der unheimlichen Familie Baker herum schlagen. Was dahinter steckt ist eine lange Geschichte, hinter der mehr Realität steckt, als ein Fan vermuten möchte. Über den Kultfilm The Texas Chainsaw Massacre führt uns die Suche, nach dem realen Hintergrund, bis zu dem Serienmörder Ed Gein.

The Texas Chainsaw Massacre

The Chainsaw Massacre

Das Demo von RE 7 endet damit, daß uns ein Mann aus der Dunkelheit niederschlägt und den Satz: „Welcome to the family, son“ grummelt. Erst nach dem Update konnte man im Demo aus dem fast verfallenen Haus entkommen.

Nachdem Capcom erbarmen zeigte und einige Fans einen guten Spürsinn an den Tag gelegt hatten, erfuhren wir den Namen des Schlägers: Jack Baker, Ehemann von Marguerite Baker und, wie man auf einem recht morbiden Foto auf dem Esstisch sieht, Boss der Familie. Genau dieses Bild, diese Montage, scheint direkt aus dem Film The Chainsaw Massacre entsprungen zu sein. Es scheint kein Zufall zu sein, daß da ein Zusammenhang mit dem Kultfilm von Tobe Hooper zu finden ist. Nakanishi, Mitglied im Entwickler-Team von Biohazard 7 (so im Original), erklärte in einem Interview mit IGN, daß dieser Film aus dem Jahr 1974 die Stimmung des Spiels stark beeinflusst habe. Ein besseres Vorbild hätten sich die Entwickler auch wirklich nicht suchen können.

Das Blutgericht von Texas, so der deutsche Titel, wurde das erste mal auf dem London Film Festival 1975 und auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes gezeigt. Auch wenn die Reaktionen auf den Horrorfilm eher durchwachsen waren und der Film, besonders im europäischen Raum, mit starker Zensur kämpfen musste, erreichte er bald Kultstatus. Selbst daß der Film in Frankreich, nach einigen Verboten, erst 1982, in Großbritannien erst in den 90er Jahren, auf den kommerziellen Erfolg hoffen konnte, avancierte er in Amerika zu einem ziemlichen Hit.

„Hemmungslos sadistischer Horrorfilm mit nervtötendem Soundtrack, technisch wie inhaltlich gleichermaßen niveaulos.“
Lexikon des internationalen Films

Obwohl der Titel etwas anders vermuten lässt, geht die Geschichte um fünf Jugendliche, die während eines Trips durch die Südstaaten eine Panne haben und in die Fänge eines maskieren Mörders sammt seiner Familie geraten, nicht um ein actionreiches Massaker. Hier geht es eher um eine düstere bedrohliche Stimmung, die, nur durch einige kurze Höhepunkte durchbrochen wird. Die Reizüberflutung mit gezielten Panikattaken zeigt sich auch im Finale des Films. Obwohl es einige Ortswechsel gibt, spielt das Finale ausschließlich in geschlossenen Räumen ab. Verstörende Details der Zimmer, Flure und des Kellers werden in Nahaufnahmen gezeigt und führen, mit Aufnahmen von menschlichen Gebeinen, Werkzeugen und getrocknetem Blut zu manchen Schockmomenten, da sie schonungslos dargestellt werden. Im Finale des Films werden wir in die Rolle eines Beobachters gedrängt und obwohl es keine Splatterorgie ist, führt der Abschluss des Films bei einigen Menschen sicher zu ein paar schlaflosen Nächten.

Hier spannt sich der Bogen zurück zu RE 7, denn sowohl dort, als auch im Film, hat fast jeder Quadratzentimeter eine Art verstörende und verdrehte Vorgeschichte. Kleine Details über die Familie Baker sind in jeder Ecke des Hauses zu finden. Hinweise und falsche Spuren, die auch von der Kamera des Spielers nicht als solche erkannt werden, verraten nicht direkt alle Geheimnisse.

Vergleich Film und Spiel
Oben The Chainsaw Massacre
unten Resident Evil 7

Der Serienmörder Ed Gein

Ed Gein 1958

Doch die Idee einer verrohten, isolierten Kleinfamilie mit kannibalischen Vorlieben ist keine Eigenleistung des Regisseurs Hooper. Der Serienmörder Ed Gein, dessen Taten Mitte des 20. Jahrhunderts in Amerika für großes Aufsehen führten, dienten Hooper, und 40 Jahre später Capcom, als Inspiration.

Edward Theodore „Ed“ Gein, alias „Der Schlächter von Plainfield„, alias „Der verrückte Schlächter“ ermordete in den 1940er und 1950er Jahren im US-Bundesstaat Wisconsin zwei Frauen. Einzelheiten ersparen wir unseren Lesern. 1957, nach seiner Verhaftung gab er auch zu, auf verschiedenen Friedhöfen Leichen ausgegraben und mit in das Haus, in dem er nach dem Tod seiner Brüder und seiner Mutter alleine wohnte, genommen zu haben. Wer mehr über ihn erfahren möchte, es gibt viele Berichte über das, was er dann machte. (Auch Das Schweigen der Lämmer nahm sich indirekt dieser Thematik an)

1968 wurde Ed Gein als „geistig Gestörter“ verurteilt und in das Mendota Mental Health Institute eingewiesen, in dem er im Alter von 77 Jahren 1984 verstarb. Mittlerweile wurde er in einem nicht markierten Grab beerdigt, nachdem die erste Grabstätte, die sich neben seiner Familie befand, mehrfach beschädigt und sogar sein Grabstein gestohlen wurde.

Das Erbe des Schlächters von Plainfield

War Ed Gein ein Monster? Ein wildes Tier, welches plötzlich in Wisconsin auftauchte und über die Menschen herfiel? Eigentlich nicht. Der „Schlächter von Plainsfiel“ war ein Mann der sehr unter dem alkoholkranken Vater und einer strenggläubigen Mutter aufwuchs. Ihm und seinen Geschwistern wurde sämtlicher Kontakt zu Außenwelt verboten, ausser dem täglichen Besuch der Schule. Liebe, Sex Alkohol und körperliche Nähe waren für Gein Sünde. Schulkameraden erzählten, daß er öfter spontane Lachanfälle bekam, ohne ersichtlichen Grund. Auch wurde er von seiner Mutter bestraft, wenn er Freundschaften zu schließen versuchte. Bis heute kann man nicht nachvollziehen, wann Gein das erste mal gewalttätig gegenüber seines Umfeldes wurde. Ein Flächenbrand, bei dem sein Bruder umkam, wird oftmals als der Wendepunkt in seinem Leben angesehen. Sein Bruder starb nicht an Brandverletzungen, sondern an einem schweren Schädeltrauma. Ob Gein nun für diesen Todesfall verantwortlich war oder nicht, kurz darauf vollzog er mit seinem Leben eine Wandlung, schlich sich erstmals auf einen der örtlichen Friedhöfe und entwendete mehrere Leichen aus ihren Gräbern. Gein war ein geistig misshandelter Mann und seine Geschichte verfügt über die seltsame unheimliche Faszination, die einige Geschenisse um Serienmörder mit sich bringen. 20 Jahre nach seiner Verhaftung inspirierte die Geschichte vom Schlächter von Plainfield Tobe Hooper zu seinem Film.

Am 31. März 1958 berichtete die Oscala Star Banner von Menschenmengen, die auf dem Anwesen von Gein alle möglichen Gegenstände ersteigern wollten, vom Stuhl bis hin zum Auto.

Bericht in der Oscala Star Banner

Jetzt, wiederum 40 Jahre nach dem Kinofilm erzählt Capcom seine eigen Version von Ed Gein. Zwischen vielen neuen Ideen, Charakteren und verschiedenen Erzählsträngen sind wir als Gäste eingeladen, Ed Gein in den dunklen Ecken des Hauses bei Resident Evil 7 zu suchen und zu finden.

„Welcome to the family.“

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