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Prey auf der Playstation 4 – ein Review: Das Grauen auf der Raumstation

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Man kann so viel gutes über Prey sagen: es holt sich seine Inspirationen von allen richtigen Orten, hat wunderschöne Umgebungen und ein tolles Sci-Fi-Art-Dekor-Feeling – das alles zusammen mixt sich zu einer absolut “stellaren” Partitur. Während die Hauptkämpfe und der Lead-Charakter nicht besonders aufregend sind, ist die Erforschung der Raumstation einfach herrlich.

Unglaublich schönes Sci-Fi-Art-Deko

Wer Dishonored gespielt hat, wird mit dem, was der Entwickler Arkane gut gemacht hat, sofort vertraut sein: es werden unglaubliche Spielplätze präsentiert, in denen der Spieler Chaos anrichten kann und unzählige Wege finden kann, die Geheimnisse zu entschlüsseln. Prey macht das von Anfang an so: die Erforschung der Talos 1 Raumstation, ihre Regeln zu erlernen und zu entdecken, wie der Protagonist, Morgan Yu, dass es sich lohnt, diese immer zu brechen.

Morgan Yu

In der Lobby – das erste namens gebende Gebiet des Spiels – wird man mit einer Reihe von Türen konfrontiert, zu denen Morgan zu einigen Zugang hat. Zu anderen benötigt man Schlüsselkarten, damit man sie öffnen kann. So weit, so bekannt. Eine Schlüsselkarte ist aber natürlich keine Herausforderung bei Prey. Es gibt immer einen alternativen Weg.

Sehr detaillierte Umgebung

Leisten hoch klettern, Lüftungsschächte finden oder mit der kreativen GLOO-Kanone Klumpen an die Wand schießen um seine eigene Kletterwand zu erschaffen, bringt ab und zu einige Belohnungen.

Kreatives Waffendesign

Morgan kann auch neue Fähigkeiten auf Tech-Bäumen lernen. Bei Prey gibt es insgesamt sechs verschiedene: drei für menschliche Fähigkeiten; drei für Typhon – der fremden Bedrohung auf Talos 1übermenschliche Kräfte. Wissenschaft, Ingenieurkunst und Sicherheit erlauben es Morgan, sein Inventar zu erweitern, Terminals zu hacken und E-Mails zu empfangen. So lernt man auch, schwere Gegenstände zu heben, die Türen und Durchgänge blockieren.

Veränderungen

Energie, Morph und Telepathie, es hört sich buchstäblich fast nach Magie an. So kann sich Morgan in fast jedes kleine Objekt verwandeln um z.B. Zugang zu sonst blockierten Wegen zu erhalten. Beispiel: um in einen Empfangsbereich zu kommen, kann man sich als Tasse durch ein kleines Fenster begeben und als Schuh weiter rollen. Man kann die Gehirne der feindlichen Phantome hacken, um sie für sich kämpfen zu lassen. Und, als Höhepunkt, kann man seine eigenen Psychoshock-Explosionen erzeugen, die unermessliche Schäden erzeugen.

Doch, wo Licht ist, ist auch Schatten: je weiter man sich in die Typhon Upgrades wagt, desto feindlicher und härter werden diese verteidigt. So ist man gezwungen, die Hacker-Fähigkeiten aufzurüsten, damit das kein Problem wird.

Den Tech-Baum auszureizen, die Fähigkeiten zu erlernen und die Neuromods weise einzusetzten ist eine lustige Herausforderung.

Arkane hat auch einen ausgezeichneten Feind in Form der Typhons geschaffen. Es gibt verschiedene Arten, aber insbesondere einige heben sich von den anderen mehr ab – besonders die, mit einem gewissen Horror-Einschlag. Diese schaffen einige unvergessliche Begegnungen. Der Mimik kann die Form eines jeden Objekts in der Umgebung annehmen, was bedeutet, jeder Mop, Eimer, Stapel von Papier oder Medkit, was man brauchen könnte, kann tatsächlich in Wirklichkeit ein Feind sein. Die Momente, bei denen die Mimiken aus ihren Verkleidungen springen, sind beängstigend (wer kennt die Zombie-Hunde aus Resident Evil, die durch das Fenster brechen? So ähnlich) werden aber von einer brillanten musikalischen Partitur begleitet um die Intensität weiter zu erhöhen und den Schrecken noch positiv zu intensivieren.

Mimiks
Wer oder was ist das?

Der Poltergeist ist auch ein brillanter Feind. Wie der Name schon sagt, erscheint dieser Typhon zuerst, indem er Objekte in der Umgebung manipuliert, sei es durch einen flackernden TV-Bildschirm oder indem er alles schweben lässt – und wieder fügt die Musik einen nicht zu unterschätzenden Aspekt der Angst hinzu, bis man das Geschöpf findet.

Diese Begegnungen sind wirklich die Höhepunkte der Kämpfe bei Prey, die an Alien: Isolation und Outlast erinnern, da man sich immer anfällig fühlt.

Doch während Prey sicherlich gut funktioniert um die Stärken von Arkane zu präsentieren, beleuchtet es auch einige der Schwächen des Entwicklers. Der Kampf war niemals der starke Seite der Dishonored Serie, und in Prey leidet auch daran. Denn, während die anfängliche Bedrohung des Wartens auf ein Mimik, das von überall und in jeglicher Form erscheinen kann, erschreckend ist, kann das nach längerem Kämpfen doch trostlos werden. Arkane hat eine gute Arbeit geleistet, die Spieler zu ermutigen, das vielfältige Arsenal zu nutzen und es gibt so viele Möglichkeiten, mit den Typhons umzugehen, wie man sich nur denken kann, aber die eigentliche Handhabung ist nicht besonders zufriedenstellend.

Auch bei der Erkundung eines so großen Raums merkt man: das Spiel leidet an erheblichen Ladezeiten. Nicht bei jeder Tür wird nachgeladen, aber bei einer größeren Veränderung, kann die Ladezeit bequem über eine Minute sein. Das kann unglaublich ärgerlich werden, wenn man von einem Bereich zum nächsten hin- und herlaufen muss, um z.B. einen Recycler zu benutzen um den alten Müll loszuwerden oder um neue Medkits aus den geernteten Materialien über den Fabricator zu kreieren.

Schön ausgearbeitete Charaktere

Insgesamt ist die Geschichte hervorragend. Herauszufinden, was in dieser alternativen Geschichte passiert ist – Spoileralam: wo John F. Kennedy seinen Mordanschlag überlebte, was zu einem großen Fortschritt in der Weltraumforschung führte; und was aus den Beziehungen zwischen den USA und Russland wurde – ist viel interessanter als erwartet. Dies ist eines der wenigen Spiele, wo man aktiv nach Zeitschriften, E-Mails, Audio-Aufnahmen und Notizen rund um das Spiel sucht, um mehr zu erfahren.

Das machte auch Seitenmissionen interessant. Es gibt viel mehr “Fleisch auf die Knochen” der Kern-ErzählungÜberraschend dünn sind Information am Anfang; und Morgan Yu ist ein großer Teil des Problems, soviel sei verraten.

Spieler, die die Nebenmissionen und E-Mails vernachlässigen werden die Mehrheit der Erzählung und den Kontext von Prey nicht verstehen. Und das wäre eine echte Schande, da es viele gute Sachen hier gibt und es ist umso seltsamer, dass Arkane großes Potenzial darauf gelegt hat, auf etwas, was viele ignorieren werden.

Da der seitliche Missions-Backlog auf die Schlussfolgerung des Spiels aufbaut, sollte man wissen, aus welcher der drei möglichen Entscheidungen man das beste herausholen kann und wo man die beiden anderen besser beenden kann – das ist ein bedeutender Teil der Erfahrung. Und das zu übersehen bedeutet, dass die letzte Hälfte des Spiels fehlt. Ein weiteres Problem mit der endgültigen Handlung des Spiels ist ein plötzlicher und aggressiver Anstieg in der Schwierigkeit. Die Dinge werden sehr schnell übertrieben, und es fühlt sich völlig im Widerspruch zu einem Charakter an, bei dem man über ein dutzend Stunden damit verbracht hat, mit Mods und besserer Waffe sich zu stärken, sich plötzlich übertroffen zu fühlen und gelegentlich auch direkt ausgeliefert. Der neue Bösewicht, der sich zum Ende des Spiels zeigt, ist auch richtig schrecklich und er kommt ohne richtigen erzählerischen Bogen.

Prey gibt es für Playstation 4, XBOX One und PC.

 

Prey (Playstation 4)
  • 9/10
    Grafik - 9/10
  • 8/10
    Gameplay - 8/10
  • 10/10
    Musik - 10/10
  • 9/10
    Sound - 9/10
  • 7/10
    Story Hauptmission - 7/10
  • 8.5/10
    Story Nebenmission - 8.5/10
8.6/10

Prey - ein hervorragendes Spiel mit einigen Mängeln

Urteil

Arkane weiß, wie man hervorragende Spiele macht und hat seine Form mit Prey aufrechterhalten. Es gibt so viel zu sehen, an Bord von Talos 1, und so viele Möglichkeiten, um es zu finden, dass die Wiederspielbarkeit riesig ist.

Spieler werden auf jeden Fall dazu ermutigen, mit anderen zu diskutieren, wie sie bestimmte Ziele oder bestimmte Bereiche erreicht haben, denn erst nachdem man etwas über alternative Wege erfahren hat, öffnet man die Augen für die schiere Anzahl von Optionen, die man zu irgendeinem Zeitpunkt in Bezug auf verfügbare Problemlösungen hat.

Arkane hat hier ein hervorragendes Gameplay geliefert, aber die Geschichte ist inkonsequent. Wenn man die E-Mails und Bücher liest, die über Talos 1 verteilt sind, gibt das etwas von den Intrigen preis, aber die eigentliche Erzählung geht irgendwie am Spieler vorbei.

Prey kann man besonders denjenigen empfehlen, die Dishonored oder BioShock genossen haben – hier gibt es viel, das Aufmerksamkeit erregt. Es ist im Großen und Ganzen ein tolles Spiel.

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